(2021)
Klappentext:
Vier Frauen
Zwei Weltkriege
Hundert Jahre Deutschland
Einer neuen – einer friedlichen – Generation auf die Welt helfen, das ist Henny Godhusens Plan, als sie im Frühjahr 1919 die Hebammenausbildung an der Hamburger Frauenklinik Finkenau beginnt. Gerade einmal neunzehn Jahre ist sie alt, doch hinter ihr liegt bereits ein Weltkrieg. Jetzt herrscht endlich Frieden, und Henny verspürt große Sehnsucht nach Leben.
Drei Frauen begleiten sie auf ihrem Weg: die rebellische Käthe, Ida, die Tochter aus wohlhabendem Hause, und die junge Lehrerin Lina. So verschieden die Frauen sind, so eng ist ihre Freundschaft, auch wenn diese in den kommenden Jahrzehnten auf die Probe gestellt werden wird.
Meine Meinung:
Es ist kaum vorstellbar, sich als neunzehnjährige junge Frau noch das Zimmer mit den Eltern teilen zu müssen. So ist es in der damaligen Zeit gewesen. Am Anfang lernen wir die vier Frauen erst einmal durch eine kleine Einführung kennen. Im Jahr 1919 sind Henny und Käthe 19, Lina 20 und Ida 18. Henny und Käthe wollen endlich ihre eigenen vier Wände haben, eine Tür, die man schließen kann.
Zwei Jahre später sind Henny und Käthe fertig mit ihrer Ausbildung zur Hebamme und Henny ist gleichzeitig schwanger. Ida ist unglücklich verheiratet.
Es werden vier verschiedene Einzelschicksale erzählt, bevor sich alle vier Frauen begegnen.
Politisch gesehen geht es um die Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg. Wie die Autorin die Zeit zwischen den Kriegen aus der Sicht der Ärzte und Hebammen schreibt, ist faszinierend. Es ist viel Leid, Tod und Liebe im Buch. Eine sehr beeindruckende Geschichte.
Der Schreibstil ist teilweise in altdeutsch geschrieben, dadurch wirkt er sehr geschwollen. Die plattdeutschen Passagen im Buch finde ich gut. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar und das ist hervorragend.
Zitat:
„Der Mann muss die Frau immer mehr lieben als sie ihn.“ (Seite 149)
Fazit: Der Auftakt einer Trilogie. Was für ein Cliffhanger zum Ende des Buches. Ich bin immer noch ganz ergriffen, mochte mich kaum vom Buch, der Geschichte trennen, so ergreifend finde ich sie. Eine Leseempfehlung.
Dieses Buch bekommt von mir fünf Lesemäuse.